Goonies im Weltall - Neue Serie "Skeleton Crew" bei Disney+ 

04.12.2024

Eine "Star Wars"-Serie nach der anderen wurde in den letzten Jahren produziert, und manche von ihnen schienen nicht mehr als Füllstoff für den Streamingdienst Disney Plus zu sein. "The Book of Boba Fett" und "Obi-Wan Kenobi" enttäuschten beinahe auf ganzer Linie, für "The Acolyte" war ebenfalls nach einer Staffel bereits Schluss. Mit "Skeleton Crew" stand zuletzt ein potentielles weiteres Trostpflaster bis zum Beginn der 2. Staffel des hochgelobten "Andor" in den Startlöchern. Die ersten beiden Folgen jedoch überraschen positiv!

Nach dem Fall des Imperiums beginnt überall die Neue Republik zu erblühen. Ebenso auf At Attin, einer futuristischen Version der Erde nicht unähnlich, wo der kleine Wim mit seinem alleinerziehenden Vater Wendle in einer gepflegten Vorortsiedlung lebt und davon träumt, eines Tages ein Jedi zu werden. Wims schulische Leistungen leiden unter seiner lebhaften Fantasie, weswegen Kumpel Neel sich Sorgen um seinen Klassenkameraden macht.

Eines Tages entdeckt Wim zufällig im Wald etwas, das wie der verschüttete Eingang zu einem uralten Jedi-Tempel aussieht. Gemeinsam mit Neel, sowie mit Fern und KB, zwei Mädchen aus seiner Schule, schlüpft er durch die von ihnen freigelegte Öffnung hindurch, womit die vier Kinder im Begriff sind, Abenteuer zu erleben, die weit außerhalb ihrer Vorstellungskraft liegen.

Allein der Umstand, dass vier Kinder die Hauptrollen dieser neuen Serie spielen, sollte nicht zu der Schlussfolgerung führen, "Skeleton Crew" richte sich ausschließlich an Kinder. Der Fantasy-Grad liegt genau auf für "Star Wars"-Produktionen üblichem Niveau, auch gab es bereits in den ersten beiden Folgen reichlich Auseinandersetzungen mit Blaster-Waffen, und die Story hatte schon ihre etwas düsteren Abschnitte, wenn auch dabei stets mit einem irgendwie angenehm leichten Unterton.

Ein bisschen wie eine Mischung aus "Die Schatzinsel" und der Spielberg-Film "Die Goonies" fühlt es sich dadurch bisher an, und gerade den letzteren Film nannte Miterfinder Jon Watts sogar unumwunden als Inspirationsquelle für seine neue Show. Auch dieser sei kein Film für Kinder, sondern allenfalls eine Geschichte über Kinder, von der sich alle Altersklassen angesprochen fühlen sollen – schließlich waren wir alle mal klein, an der Schwelle zu Jugendlichen, und etwas unschlüssig darüber, wie dieses "Erwachsenwerden" eigentlich funktioniert. Kommen dann noch waschechte Abenteuer hinzu, kann es ganz schön kompliziert, aber für das Publikum auch sehr unterhaltsam werden.

Beinahe unvermeidlich bekommt auch diese Show ihren eigenen neuen Androiden, der sich aber als überhaupt nicht niedlich, sondern eher als außerordentlicher Charakterkopf herausstellt, und mit seinem piratenhaften Gebaren sinnbildlich für die immer wieder wechselnde Atmosphäre im Verlauf der Handlung steht. Nick Frost (bzw. in der deutschen Version Olaf Reichmann) trifft hierfür als Sprecher stets genau den richtigen Tonfall. Mit Jude Law ist ein weiterer volljähriger und etablierter Star am Cast beteiligt, und wer gut hinschaut, erkennt zudem Jaleel White alias "Steve Urkel" unter den Darstellern.

"Skeleton Crew" hat das Potential, eine leichtherzige aber nicht belanglose Serie aus dem "Star Wars"-Universum über Kinder und für alle Altersgruppen zu werden, und orientiert sich damit recht nah an der Original-Trilogie der Episoden IV – VI. Ein ganz großer Wurf wird es wahrscheinlich nicht – aber da hat uns Disney im Laufe der letzten Jahre auf jeden Fall schon Schlechteres zugemutet.  

Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s