Da schlägt der Spinnensinn an - neue animierte Spider-Man Serie bei Disney+

14.02.2025

Seit kurzem serviert uns Marvel zum soundsovielten Mal ganz von vorne die Geschichte von Spider-Man, einem der größten und beliebtesten Superhelden, die der Verlag zu bieten hat. Wie auch schon meistens zuvor wird der wagemutige Teenie dabei als Kind seiner Zeit dargestellt. Und das gar nicht mal schlecht!

Tobey Maguire. Andrew Garfield. Tom Holland. Sie alle und noch einige mehr schwangen sich in den letzten rund 20 Jahren bereits durch die Straßenschluchten von New York City, auf der Jagd nach Kriminellen und Superschurken. In den jüngsten beiden animierten Spielfilmen lieh – dem Multiversum sein Dank – sogar gleich eine Vielzahl von Sprechern Peter Parker, Miles Morales & Co eine Stimme. Im Fahrwasser der Spider-Verse-Geschichten bringt Disney Plus jetzt "den freundlichen Spider-Man aus der Nachbarschaft" zu uns. 8 von 10 Teilen der ersten Staffel sind bereits online verfügbar, Staffel 2 und 3 wurden indes bereits bestätigt.

Einige Parameter scheinen unveränderlich, so wie der sympathische Underdog Peter, der durch seine Abenteuer unter geheimer Identität zunehmend an Selbstvertrauen gewinnt und in hoher Frequenz Halbstarken-Sprüche hart an der Cringe-Grenze abfeuert. Interessant wird die Show hingegen vor allem durch ihre Neuerungen. So ist Onkel Ben schon zu Beginn der ersten Folge seit einer Weile tot, dafür kommt Tante May so liebevoll wie immer, aber deutlich jünger und moderner daher. Peters heimlicher Schwarm ist weder Mary Jane, noch Gwen, sondern seine frühere "Babysitterin" Pearl. Diese ist leider bereits mit Football-As Lonnie zusammen, der sich noch im Laufe der ersten Staffel zu einer bekannten Figur aus dem Marvel-Kosmos entwickelt.

Zahlreiche andere Gaststars tauchen immer wieder entweder unvermittelt oder mit Ankündigung auf, und helfen dadurch gut mit, die Aufmerksamkeit hoch zu halten. Trotz der Fokussierung auf Peter und seinen Weg vom Spinnenbiss bis zum übermenschlichen Verbrechensbekämpfer, auf dem er ausgerechnet von Norman Osborn maßgeblich unterstützt wird, sind auch Pearl und Lonnie, Peters beste Freundin Nico und Osborns Sohn Harry wesentliche Bestandteile der Story.

Mit anderen Worten dreht sich nicht ausschließlich alles um den namensgebenden Helden, der die ganze erste Staffel hindurch noch reichlich Schwierigkeiten mit dem Finden seiner Rolle hat. Anfangs fehlen ihm sowohl die Kontrolle über als auch das Zutrauen in seine Kräfte. Und dann muss er auch noch mit den ganz normalen Problemen als Heranwachsender fertig werden. Es macht Peter sehr nahbar und liebenswert, dass er sich auf beiden dieser Felder teilweise richtig schwer tut, die sich ihm bietenden Herausforderungen zu meistern.

Visuell gefällt die neue Show gut. Immer wieder werden klassische Comic-Panels mit weißer Umrandung angedeutet, was die Zeichnungen retro und modern zugleich wirken lässt. Alle bekannten Figuren erhalten ein, wenn auch teilweise nur in Nuancen, frisches Design, und in den End Credits jeder Folge werden stolz Entwürfe der Charaktere vorgezeigt.

Gibt es auch Schattenseiten am "freundlichen Spider-Man aus der Nachbarschaft"? Eigentlich nicht. Die jeweils 25 – 29 Minuten dauernden Folgen erreichen für diese Länge eine vergleichsweise erstaunliche inhaltliche Tiefe. Fans von Marvel (wie auch von DC) sollten längst daran gewöhnt sein, dass mit den Details ihrer Heldengeschichten grenzenlos herumgespielt wird. Und der Grad an Gewalt und Action ist so geschickt gestaltet, dass eine altersmäßig relativ große Zielgruppe Freude an der Serie haben kann.

Wer also Fan von Spider-Man ist oder ihn zumindest sympathisch findet – und wer tut das nicht? - darf deswegen gerne zumindest mal reinschauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Spinnensinn dabei anschlägt, würde ich als hoch einschätzen.  

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